Bericht • 06.02.2013
"Bargeld – Quo vadis?" - Trends und Herausforderungen auf dem Deutschen Bargeld Logistik Kongress 2013
Experten betonen wachsende Bedeutung des elektronischen Nachrichtenaustausches im Bargeldverkehr
Es bleibt der Deutschen liebstes Zahlungsmittel, das Bargeld. Darüber sind sich die Referenten und Teilnehmer auf dem 3. Deutschen Bargeld Logistik Kongress am 29. und 30. Januar in Wiesbaden einig.
Für die Bargeldakteure bedeutet das zum einen eine verlässliche Größe. Zum anderen aber bleibt die Aufgabe, die dazugehörige anspruchsvolle Logistik der Bargeldver- und -entsorgung im Handel und bei Banken weiterhin sicher, effizient und möglichst kostengünstig zu gestalten.
Strategiewechsel der Bundesbank schafft neue Anforderungen für die Branche
Gesetzliche Änderungen sowie ein Strategiewechsel der Deutschen Bundesbank haben schon erhebliche Veränderungen in Geldkreisläufen bewirkt. Auf dem Kongress schilderten die Referenten aus dem Bankenwesen, dem Handel, der Werttransportbranche und von Dienstleistern ihre Praxiserfahrungen, sie beleuchteten neue Anforderungen und deren Auswirkungen und zeigten nicht zuletzt die wachsende Bedeutung des elektronischen Nachrichtenaustausches im Bargeldverkehr.
Standardisierung der Prozesse sorgt für Harmonisierung der Arbeitsabläufe
So lautete dann auch ein Anliegen, das auf dem Kongress formuliert wurde, die gemeinsamen Prozesse zu standardisieren. Hermann Gessler von Giesecke & Devrient verwies in diesem Zusammenhang auf die Standards von GS1 Germany. Sie kommen bereits in dem mit der Bundesbank konzipierten und eingeführten CashEDI zum Einsatz, also dem Nachrichtenfluss, der den Bargeldkreislauf begleitet. Darüber hinaus gründeten Ende 2012 Unternehmen des Bargeldmarkts eine CashCommunity unter dem Dach von GS1 Germany. Ziel der Initiative ist die fachliche Weiterent-wicklung des Bargeldkreislaufes. Die Partner aus Handel, Banken, Dienstleistung, Herstellung, Versicherung und Bundesbank erarbeiten gemeinsam einheitliche Standards für eine nachhaltige Wertschöpfungskette. Ulrich Völlmecke von Wincor Nixdorf International begrüßte diese Gruppe als „excellent paritätisch besetzt“ und betonte die Bedeutung der GS1 Standards für die reibungslose Bargeldlogistik.
HDE fordert weitere Entwicklung in Richtung Tracking und Tracing
Das Bargeld aus der Sicht des Handels betrachtete Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE). Die Einführung von CashEDI zu Beginn diesen Jahres hält Binnebößel für gelungen und eine weitere Entwicklung in Richtung Tracking und Tracing für sinnvoll. Sie würde für die notwendige Transparenz über den Stand der Bearbeitung und den Verbleib sorgen. Binnebößel machte außerdem deutlich, dass der Handel Alternativen zum Bargeld, wie zum Beispiel das kontaktlose Bezahlen, akzeptiere, wenn diese im Handling und bei den Kosten mit dem Bargeld konkurrieren können.
Der nächste Bargeld Logistik Kongress findet im Januar 2014 in Wiesbaden statt.
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