Firmennachricht • 21.01.2013
Ist der Einzelhandel noch zu retten?
Studie von NCR zeigt, wie der stationäre Handel 2013 für Kunden attraktiv bleibt
Die klassischen Ladengeschäfte in den Innenstädten müssen sich stärker dem Online-Handel öffnen, um im Wettbewerb um Kunden langfristig zu bestehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von NCR in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Smart Research.
Die Studie wurde im November 2012 von NCR und Smart Research, durchgeführt. Hierbei handelte es sich um eine Online-Befragung unter 1001 Verbrauchern in Deutschland zwischen 20 und 65 Jahren. Darin gaben mehr als 50 Prozent der Befragten an, nicht mehr nur in Ladengeschäften einzukaufen. Hauptgründe für die Zuwendung zum Online-Handel liegen eindeutig in der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit von Onlineshops (78 Prozent) sowie der Möglichkeit, gemütlich von daheim einkaufen zu können (rund 79 Prozent). Die große Herausforderung für 2013 besteht also darin, die Vorteile beider Verkaufskanäle mithilfe neuer Technologien zu verknüpfen.
Vorteile aller Vertriebskanäle nutzen
„Es geht nicht darum, stationären und Internethandel in Konkurrenz zu setzen, sondern beides als Ergänzung zu sehen“, erklärt Stefan Clemens, Area Industry Leader Retail & Hospitality bei NCR. 75 Prozent der von NCR Befragten gehen deswegen in die deutschen Innenstädte, weil sie Produkte direkt anfassen und testen können. Dennoch gibt es Ausbaupotenzial, insbesondere wenn es um die Verknüpfung mit Onlineangeboten geht: 34 Prozent möchten die Möglichkeit haben, Onlinebestellungen im Ladengeschäft in ihrer Nähe abzuholen, um diese vor dem Kauf beispielsweise anprobieren zu können, ohne die Ware erst zusammensuchen zu müssen. 22 Prozent hätten zusätzlich gerne die Option, das Onlineangebot des Unternehmens auch im Laden über eigens eingerichtete, computerbasierte Kiosksysteme abrufen zu können.
Weihnachtsgeschäft 2012 bestätigt den Online-Trend
Dass der Einzelhandel die Zeichen der Zeit erkennt, bestätigt auch eine Umfrage des HDE. In ihr gaben 13 Prozent der Händler an, im Weihnachtsgeschäft 2012 mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes im Internet erwirtschaftet zu haben. Sie konnten sich dadurch wenigstens ein Stück des 7,4 Milliarden schweren Onlineumsatzes in der Weihnachtszeit sichern.
Konsistentes Angebot über mehrere Kanäle
Dass diese Wünsche akut sind, zeigt auch der 2012 veröffentlichte IBM Report „Winning over the empowered consumer“, wonach 25 Prozent aller Befragten mindestens drei verschiedene Technologien zum Einkaufen nutzen. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor, um die zunehmende Anzahl dieser ‚cross-channel Consumer‘ zu erreichen, ist nicht nur die alleinige Präsenz eines Händlers in den verschiedenen Kanälen, sondern die Vernetzung und Konvergenz der einzelnen Kanäle“, erklärt Stefan Clemens. Einzelhändler, die es verstehen, Verbrauchern ein über mehrere Kanäle hinweg konsistentes Angebot zu bieten und dabei deren Präferenzen berücksichtigen, können die Interaktion mit ihren Kunden verändern, ihnen ein gesteigertes Einkaufserlebnis bieten und sich so vom Wettbewerb differenzieren.
Neue Technologien für Mehrumsatz
Um die Lücke zwischen online und offline Handel zu schließen, lohnt sich also die Investition in neue Technologien. „Computerbasierte Kiosksysteme können eine solche Schnittstelle sein: Die Vorteile des Onlinehandels werden in die Filiale integriert und schaffen so einen klaren Mehrwert zur Konkurrenz“, so der Retail-Experte von NCR.
Themenkanäle: Online-Handel, Handel, Multichannel Commerce, Cross-Channel-Lösungen